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Lettering Basics – Stifte, Handlettering, Brush Lettering & Fake Calligraphy

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Auf an Stift und Papier, bei uns dreht sich heute alles um Lettering Basics! Handlettering, Brush Lettering und Co. sind schon lange in aller Munde und wir haben Lust, uns auch hier im Makerist Magazin damit näher auseinander zu setzen und dir die Grundlagen des Zeichnens von Buchstaben beizubringen.

Ich selbst habe mir das Handlettering in all seinen Facetten im Laufe der letzten Jahre selbst beigebracht. Dieses Wissen möchte ich nun gerne an dich weiter geben und dir dazu auch direkt passende Materialempfehlungen mit an die Hand geben.

Worum es beim Lettering genau geht? Lettering ist der Überbegriff für viele verschiedene Stile, die wiederum verschiedene Arten der Schriftgestaltung beschreiben. Von Handlettering über Brush Lettering bis zu Fake oder Faux Calligraphy werde ich dir hier im Rahmen der Lettering Basics einige relevante Grundlagen vorstellen.

Unsere Ausstattung für Lettering Basics: Die passenden Stifte

Diese Stifte aus der Handlettering-Kategorie von stoffe.de haben wir verwendet:
Lettering Set „Beginner“
Tombow ABT Dual Brush Pens Set in 18 Pastellfarben
Fudenosuke Brush Pen in Neonpink
Fudenosuke Brush Pen in Pink
Fudenosuke Brush Pen in Grau
Fudenosuke Brush Pen in Schwarz

Das tolle Lettering Set „Beginner“, das Tombow in Zusammenarbeit mit Frau Hölle entwickelt hat, enthält folgende Stifte:
– Die Tombow ABT Dual Brush Pens N15 und N75 (Schwarz und Grau) mit Pinsel- und Filzstift-Spitze
– Einen Monotwin Permanent Marker mit Spitzen in zwei verschiedenen Stärken
– Einen Fudenusoke Brush Pen mit etwas feinerer Pinselspitze
– Einen Tombow <HOMO-GRAPH> MONO 100 Bleistift *3H*
– Einen Bleistift

Mit dem schwarzen Dual Brush Pen kannst du dich wunderbar beim Brush Lettering austoben und große kurvige Buchstaben zeichnen. Die schmale Spitze eignet sich beispielsweise wunderbar für serifenlose Schrift (mehr dazu weiter unten im Artikel).

Der graue Dual Brush Pen eignet sich perfekt für Brush Lettering und für Schattierungen. Dadurch kannst du deinen Letterings wunderbare dreidimensionale Effekte geben und optisch Tiefe erzeugen.

Der Monotwin Stift ist super für Monoline-Schriftarten (mehr dazu auch später) und eignet sich perfekt für Outlines.

Mit dem Fudenusoke Stift kannst du feinere und kleinere Letterings machen, er eignet sich wunderbar für kleine Verzierungen und filigrane Brush Letterings mit viel Schwung und Schnörkeln.

Der Bleistift ist ideal zum Vorzeichnen und lässt sich hinterher ganz einfach wieder weg radieren.

Das Tombow ABT Dual Brush Pens Set in 18 Pastellfarben kannst du mit der pinselsartigen Seite der Stifte wunderbar für farbenfrohe Brush Letterings verwenden.

Die schmalere Filzstift-Seite ist perfekt für Monoline-Drawings, normale Schrift mit oder ohne Serifen oder für Verzierungen nutzen. Wie das alles genau aussehen kann, erkläre ich dir auch noch im Laufe dieses Artikels.

Die Fudenosuke Brush Pens eignen sich sehr gut für Schreibschrift und etwas zartere Handletterings und Verzierungen.

Damit du weißt, wofür du all die tollen Stifte einsetzen kannst, legen wir am besten erstmal mit ein paar Begrifflichkeiten und theoretischem Wissen los.

Handlettering, was ist das?

Zum Thema Lettering Basics gehört natürlich ein Thema ganz besonders an die erste Stelle: Beim Handlettering geht es um das Zeichnen von Buchstaben, welche hierbei kunstvoll und ästhetisch dargestellt werden. Es unterscheidet sich von Kalligrafie, bei der Pinselstriche genutzt werden, um Buchstaben und Worte zu formen. Beim Handlettering ist jeder Buchstabe vorsichtig durchdacht und jeder einzelne Buchstabe ist oft ein eigenes kleines Kunstwerk, welches sich in ein schönes Gesamtbild schmiegt und oft mit vielen Verzierungen und Schnörkeln daher kommt. Im Gegensatz zum flüchtigen Schreiben von Buchstaben im Alltag wie z.B. bei einem Einkaufszettel oder einer schnellen Notiz, entstehen die Buchstaben beim Handlettering mit Ruhe und Bedacht.

Handlettering ist mit allen denkbaren Arten von Stift und je nach Art des Stiftes auch auf jeder Oberfläche möglich. Im Prinzip brauchst du aber nur einen Filzstift oder Fineliner und ein Blatt Papier, um loslegen zu können. Abgesehen davon könntest du zum Beispiel auch Handlettering mit einem Kreidestift auf einer Tafel betreiben oder einen Permanent Marker nutzen, um einen Blumentopf zu verzieren. Wenn du einmal auf den Geschmack gekommen bist, sind die Möglichkeiten riesig.

Handlettering wird nicht für Fließtexte verwendet, sondern eher für kurze Statements, Zitate oder schön gezeichnete Beschriftungen und dekorative Elemente. Je nachdem, in welcher Schriftart, Größe, Dicke oder Form einzelne Buchstaben oder Worte geschrieben werden, können sie somit entsprechend hervorgehoben werden und die Bedeutung des Inhaltes verstärken.

Brush Lettering

Für Brush Lettering benutzt man einen Brush Pen, so dass die Schrift wirkt, als hätte man sie mit einem Pinsel gezeichnet. Man könnte dafür statt des Brush Pens auch einen Rundpinsel benutzen, aber in unserem Fall geht es vorrangig darum, den Look der Pinsel-Linien zu imitieren.

Der Wechsel zwischen sehr dicken und sehr zarten Linien ist hier charakteristisch und erinnert dabei auch an Kalligrafie. Meist wird Brush Lettering für voluminöse und verschnörkelte Schreibschrift genutzt, kann aber genau so gut für Druckbuchstaben verwendet werden. Somit können die Buchstaben entweder miteinander verbunden sein, oder einzeln für sich stehen. Im Gegensatz zu Kalligrafie sehen die Buchstaben hier nicht einheitlich aus, sondern können in Größe und Dicke stark variieren, was den Pinselcharakter und das Handgemachte unterstreichen soll.

Alle Abwärtsstriche werden durch eine zur Seite geneigte Haltung des Stiftes und viel Druck auf die Pinselspitze gezeichnet. Alle Aufwärtsstriche werden mit wenig Druck zart gezeichnet, so dass der tolle Kontrast entsteht. Die Abwärtsstriche (wie mit kleinen Pfeilen auf dem Foto dargestellt) nennt man im Englischen auch ‚Downstrokes‘ und die dünnen Aufwärtsstriche, die mit wenig Druck gezeichnet werden, nennt man im Englischen ‚Upstrokes‘.

Das Wort „hello“, welches ich hier als erstes Beispiel gewählt habe, ist also eine Kombination aus wechselnen Abwärts- und Aufwärtslinien, bei welchen der Druck auf die Pinselspitze je nach Strichrichtung variiert.

Um den sich verändernden Druck zu üben, kannst du schlangenförmige Linien zeichnen, bei denen du auf dem Weg nach unten immer den Druck erhöhst und auf dem Weg nach oben immer wieder den Druck nachlässt.

Für Brush Lettering kannst du natürlich auch wunderbar die bunten Brush Pens nutzen und deinen Letterings Farbe verleihen. Mehr dazu auch später.

Fake / Faux Calligraphy

Kalligrafie im klassischen Sinne, auch Kalligraphie geschrieben, bezeichnet die Kunst des „Schönschreibens“ von Hand. Hierbei werden Federkiel, Pinsel, Filzstift oder anderen Schreibwerkzeuge genutzt. Die Kalligrafie steht im Gegensatz zur Typografie, wobei vorgefertigte Formen gesetzt oder getippt werden.

Bei Faux oder Fake Calligraphy, also falscher oder gefälschter Kalligrafie, wird das Schönschreiben mit einer Feder nur immitiert.

Dafür stellt eine Monoline-Schrift die Grundlage dar. Dann werden alle Abwärtslinien mit einer zweiten, parallel laufenden Linie, verbreitert. Zum Schluss werden die so entstandenen Flächen meist ausgemalt, können aber auch frei gelassen werden. Durch das Verbreiten der Abwärtslinien imitiert man so das Schreiben mit der Feder.

Lettering Basics: Verschiedene Schrift-Stile im Überblick

Damit du beim Lettering viele verschiedene Stile erzeugen kannst, hast du viele Möglichkeiten, mit denen du Schrift gestalten kannst. Durch die Wahl des passenden Schreibwerkzeuges hast du hier einen großen Einfluss auf den Stil. Hier haben wir dir ein paar Varianten zusammen gefasst:

Monoline Drawing:
Hierbei wird ein Stift mit einer meist feinen Spitze benutzt (in unserem Fall haben wir die schmale Spitze des Monotwin Stiftes genommen) und ein Wort mit nur einer Linie gezeichnet, ohne den Stift dabei abzusetzen. So entsteht dieser tolle Look. Es gibt in der Dicke der Linien keinen Unterschied zwischen Abwärts- und Aufwärtsbewegungen.

Brush Lettering:
Wie wir weiter oben im Artikel schon besprochen haben, wird hierfür ein Brush Pen benutzt, so dass die Schrift wirkt, als hätte man sie mit einem Pinsel gezeichnet. Der Wechsel zwischen sehr dicken und sehr zarten Linien ist hier charakteristisch. Meist wird Brush Lettering für voluminöse und verschnörkelte Schreibschrift genutzt, kann aber genau so gut für Druckbuchstaben verwendet werden. Für Brush Lettering braucht man entweder einen normalen Rundpinsel, oder eben Brush Pens, so wie wir sie hier nutzen. Alle Abwärtsstriche werden durch viel Druck auf die Pinselspitze und alle Aufwärtsstriche werden mit wenig Druck zart gezeichnet, so dass der tolle Kontrast entsteht.

Sans Serif / ohne Serifen:
Was sind eigentlich Serifen? Eine Serife ist ein kleiner Querstrich am oberen oder unteren Ende des Buchstaben, welcher diesen dadurch zum Abschluss bringt. Diese Schriftart wird auch als ‚Grotesk‘ bezeichnet. Bei dieser Schriftfamilie ist die Strichstärke aller Buchstaben gleichmäßig und es sind keine Serifen vorhanden. Es handelt sich also im eine ganz einfache Schriftform ohne Querstriche an den Enden oder andere Extras. ‚Sans‘ ist Französisch und bedeutet ‚ohne‘. Im Vergleich zu Schriften mit Serifen wirken serifenlose Schriften sehr klar und puristisch. Druckbuchstaben ohne Serifen zeichnen sich durch ihre Regelmäßigkeit aus. Nimm dafür gerne Bleistift und Hilfslinien als Unterstützung.

Serif / mit Serifen:
Wie sich nun schon erahnen und auf dem Foto sehen lässt, handelt es sich hier um eine Schriftart mit Serifen, also mit kleinen Querstrichen an den Enden der Buchstaben. Der Buchstabe wird somit quer zu seiner Grundrichtung abgeschlossen. Schriftarten mit Serifen sind vor allem in Fließtexten besser lesbar als serifenlose Schriften, da die Serifen eine Linie bilden, der das Auge folgen kann. Serifen können unterschiedlich stark ausgeprägt sein, also sowohl dünn und dezent, als auch groß und ausladend sein.

Faux / Fake Calligraphy:
Bei Faux oder Fake Calligraphy, also falscher oder gefälschter Kalligrafie, wird das Schönschreiben wie eben bereits dargestellt nur imitiert. Dafür stellt eine Monoline-Schrift die Grundlage dar. Dann werden alle Abwärtslinien mit einer zweiten, parallel laufenden Linie, verbreitert. Zum Schluss werden die so entstandenen Flächen meist ausgemalt, können aber auch frei gelassen werden.

Schrift-Stile und Schriftarten kombinieren

Wenn du verschiedene Stile des Schreibens (wie z.B. Handlettering oder Brush Lettering) und verschiedene Schriftarten miteinander kombinieren möchtest, funktioniert das am besten über Kontraste. Du kannst beispielsweise wunderbar schmale und schlanke Buchstaben mit kleinen und dicken Buchstaben kombinieren. Zarte und verspielte Buchstaben passen wunderbar zu dicken Buchstaben und generell gilt, dass Kontraste miteinander harmonieren und ein stimminges Gesamtbild abgeben.

Lettering Basics: Letterings kreativ gestalten

Um deinem (Brush) Lettering noch mehr Tiefe und somit Dreidimensionalität zu verleihen, kannst du dabei wunderbar mit grauen (oder auch farblichen) Schattierungen arbeiten. Bei einem Brush Lettering geht das besonders gut, indem du dein Wort erst mit grauem Stift zeichnest und leicht versetzt mit Schwarzem Stift malst, so dass das Grau dahinter hervor schaut.

Du könntest natürlich auch erst deine schwarzen Linien zeichnen und das Grau danach hinzufügen, ich persönlich bevorzuge aber die erste Variante.

Eine weitere Möglichkeit der kreativen Gestaltung mit Schatten ist diese: zeichne dein Brush Lettering in einer zarten Farbe und betone die Worte dann unterschiedlich, indem du schmale und dicke Linien hinzufügst.

Eine andere tolle und sehr effektvolle Variante ist die Umrandung von ganzen Worten. In diesem Beispiel habe ich ein einfaches Lettering mit den bunten Brush Pens gemacht und die Wörter dann komplett mit dem Monotwin Permanent Marker umrandet und Verzierungen ergänzt.

Banner, Verzierungen und dekorative Elemente

Damit du dich bei deinen ersten kreativen Lettering-Versuchen besonders gut austoben kannst, habe ich dir hier noch einige Beispiele für Banner, Verzierungen und andere kreative Elemente aufgezeichnet. Du kannst sie dir gerne als Vorlage nehmen, wenn du dich an deinen Kompositionen austobst.

Letterings selber erstellen: Stile und Schriftarten harmonisch kombinieren

Wenn du alles, was du bisher hier über Lettering Basics gelesen hast, anwenden möchtest, kannst du dich nun an deine ersten richtigen Letterings wagen. Hier gilt: Es kommt auf Übung und Geduld an und im ersten Schritt hilft Imitation anderer Letterings, um erstmal ein Gefühl für Schriften, Formen, Größen und Proportionen an.

Zeichne unser Lettering nach oder setze direkt dein eigenes Motiv um, um all die Tipps anzuwenden.

Am besten kannst du starten, indem du dein Lettering mit Bleistift skizzierst und dir Gedanken über Größenordnungen und Proportionen der Wörter zueinander machst. Die Hauptwörter, die du auch inhaltlich betonen möchtest, sollten eher größer gezeichnet und gut lesbar sein, um so deiner Botschaft perfekt Ausdruck verleihen zu können.

Im oben gezeigten Lettering werden bedingt durch Größe, Schriftstil und Verwendung des Banners die Worte „Entspannen“ und „kreativ“ besonders betont. Das ist so gewollt, denn sie sind relevant für die Botschaft des Letterings.

Ich persönlich zeichne meine Letterings am liebsten mit schwarzem Stift auf weißem Papier oder Karton. Natürlich kann man auch beliebig farbige Stifte verwenden, nicht nur welche in Schwarz.

Die Brush Pens lassen sich mit ihren unterschiedlichen Spitzen herrlich dafür einsetzen, farbenfrohe Letterings zu gestalten, welche dann entweder so gelassen werden, oder noch mit schwarzen Umrandungen und Kontrasten versehen werden.

Je mehr man ausprobiert und sich mit verschiedenen Schriften, Motiven, Farben und Proportionen auseinander setzt, desto eher entwickelt man beim Lettering einen eigenen Stil.

Schau dich auf jeden Fall bei all dem tollen Handlettering-Zubehör um, dann bist du ganz schnell für deine eigenen Werke ausgestattet.

Haben dir die Lettering Basics geholfen und dich zum Nachmachen inspiriert? Zeig uns deine Ergebnisse gerne bei Instagram unter dem Hashtag #makerist. Wir teilen regelmäßig tolle Fotos aus unserer Community in unserer Instagram Story.

Kennst du übrigens schon unsere aktuelle Kampagne Kreativ Zuhause? Dabei dreht sich alles um Selbermachen während der Krise. Wir wollen dich mit schönen Projekten ablenken und liefern dir jede Menge Inspiration. Passend dazu gibt es noch eine Themenseite für Projekte mit Kindern und wir beschäftigen uns ausführlich mit dem Thema Masken nähen.

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