Wir lieben DIY-Projekte und ganz besonders mögen wir kreative Ideen, für die man nicht viele Materialien braucht und bei denen man Dinge nutzen kann, die man schon besitzt: Bei diesem tollen Upcycling DIY geht es um Weben mit Stoffresten und Wolle und wahrscheinlich hast du dafür schon alles parat.

Wir zeigen dir, wie du mit Papp-Resten deinen eigenen „Webrahmen“ machst, wie du aus Stoffresten dein eigenes Garn herstellst und zeigen dir, wie du dein eigenes gewebtes Kunstwerk machen und hinterher aufhängen kannst.
Los geht’s!
Materialliste für dein Web-Projekt

Das brauchst du:
– Zwei Stück feste Pappe mit den Maßen 18 x 11 cm
– Weitere kleine Papp-Reste
– Einen Kamm
– Eine Bastelschere
– Optional: einen Cutter / ein Skalpell
– Optional: eine Stoffschere
– Bastelkleber, Bleistift und Lineal
– Stoff, z.B. Reste aus normaler Baumwolle oder Baumwoll-Jersey
– Wolle
– Ein bisschen Klebeband (nicht auf dem Foto)
– Optional: ein kleiner Holz-Stab oder einen Schaschlick-Spieß zur Aufhängung (nicht auf dem Foto)
Den Webrahmen aus Pappe vorbereiten




Nimm deine zwei Pappstücke mit den Maßen 18 x 11cm. Die Pappe sollte an sich schon dick und robust sein und nicht zu schnell knicken. Du kannst auch beliebig größere Pappstücke nehmen, dann wird dein Projekt größer. Wir haben uns für diese Maße entschieden, damit das Web-DIY nicht zu großflächig wird. Kleb die beiden Pappstücke aufeinander, damit du noch mehr Festigkeit hast.
Dann klebe an den beiden kurzen Seiten oben und unten mit ca. 1 cm Abstand zur Kante je zwei weitere Pappsteifen auf. Sie dienen später dazu, deinen Faden zu spannen und für Abstand zwischen Faden und „Webrahmen“ zu sorgen.
Zeichne oben und unten Linien im Abstand von je 1 cm ein und schneide sie mit deinem Skalpell, Cutter oder mit einer Bastelschere ein.

Nimm dir einen weiteren Papp-Rest und schneide ihn wie oben abgebildet zu. Er wird zu einem improvisierten Schiffchen, welches man nutzt, um die Fäden durchzufädeln. Schneide am hinteren Ende ein kleines Loch ein.
Stoffe upcyclen: Stoff-Garn selber machen

Jetzt kannst du deine Wolle und deine Garne vorbereiten. Um alte Stoffe zu verwerten, kannst du auch aus ihnen Garne machen. Nimm dafür reinen Baumwollstoff oder auch elastischeres Baumwoll-Jersey und schneide lange Streifen zu.

Die Streifen kannst du dann zu kleinen Knäuelen rollen und hast somit noch „Wolle“ in deinen Wunschfarben und bekommst dickere Fäden als mit normaler Wolle.
Wenn du dein Gewebe planst, kannst du dich entweder frei treiben lassen, oder vorab die Farben testen, Farbproben auf Papier kleben und kombinieren und auch eine Design-Skizze machen. Das lohnt sich vor allem bei großflächigen und aufwändigen Projekten. Hierbei sollte dein Blatt Papier so groß sein wie dein späteres Webstück, damit du realistisch planen kannst.
Den Webrahmen bespannen
Deinen super günstigen und einfachen Webrahmen hast du ja eben schon vorbereitet. Jetzt ist es Zeit, ihn zu bespannen. Nimm dafür ein robustes Garn und mach eine Reißprobe. Besonders gut eignet sich hier eine solide Baumwolle.



Wickel das Ende des Fadens zur Fixierung in einige der Spalten ein (wie der Finger zeigt) und spanne den Faden dann straff nach oben in die nächste Spalte ein.
Fädele den Faden nun von links nach rechts immer wieder von unten nach oben, bis du auf der rechten Seite angekommen bist. Diese vertikalen Fäden nennt man Kettfäden.
Wenn du am Ende angekommen bist, wickle das Ende der Schnur auch wieder in mehrere Spalten ein, damit nichts verrutschen kann.
Das Weben: Den Anfang machen
Nun geht es an die Schussfäden: So nennt man die Fäden, welche man horizontal seitlich durch die Kettfäden webt. Schussfäden müssen nicht so robust und solide sein wie die Kettfäden. Hier eignen sich verschiedene Arten von Garn und Stoffresten, beispielsweise Baumwolle, Jute, Leinen, Jersey, Effektgarn, Stoffreste und Reste von Strümpfen oder auch von Shirts. Schau am besten nach, welche Materialien du noch weiter verwenden kannst.
Um anzufangen, nimm dir dein Schiffchen und befestige Wolle oder einen Faden am Ende. Die benötigte Länge der Schnur hängt davon ab, wie weit du letztendlich mit der entsprechenden Farbe weben willst. Hierbei musst du bedenken, dass du immer von eine Seite zur anderen weben wirst und die doppelte Strecke einplanen solltest.




Den Anfang macht man auf der unteren Seite des Webrahmens. Nimm dein Schiffchen, gehe hinter deine Kettfäden und steche mittig mit genug Abstand von der Kante von hinten nach vorne. Dadurch, dass du in der Mitte beginnst und nicht am Rand, kannst du den Anfang später besser auf der Rückseite fixieren. Fädele deinen Faden dann immer abwechselnd oben und unten ein.
Ziehe an der Kante den Faden glatt und wende und gehe dann entgegengesetzt hoch und runter, bis du auf der anderen Seite bist. Beim Wenden ist es wichtig, die Kettfäden am Rand immer leicht festzuhalten (siehe Foto oben rechts). Wenn du sie zu sehr spannst, würde sich alles verziehen und dein Web-Projekt würde sich in der Mitte verengen.
Nimm deinen Kamm, um dein Gewebe glatt zu streichen. Mit dem Kamm kannst du auch jeder Zeit die Position deines Gewebes anpassen und es auf deinen Kettfäden leicht nach oben oder unten schieben.




Wenn du ein paar Reihen gewebt hast und die Farbe wechseln willst, komm mit dem Faden wieder mittig zum Schluss und lass das Ende durchhängen. So brauchst du keinen Knoten.
Beginne dann mit dem neuen Faden auch wieder mittig (siehe Foto oben rechts). Der blau-weiße Faden ist eine alte Kordel eines alten Shirts. Er ist zu dick, um durch das Schiffchen gefädelt zu werden, lässt sich aber wunderbar mit der Hand weben. Das Ende wird auch wieder mittig gefunden und das Fadenende wird hinten hängen gelassen.
So kannst du nun Farbe für Farbe weiter weben: Immer mittig mit einer neuen Farbe anfangen und Anfang und Ende des Fadens hinten mittig hängen lassen.
Um eine Diagonale zu weben, musst du nur Schrittweise weniger Kettfäden umweben, so dass eine Schräge entsteht.

Auf dem Foto oben lässt sich die gewebte Struktur der Diagonale sehr gut erkennen. Auch hier wird das Ende dann wieder zur Mitte geführt.


Bei der Diagonale fängt die nächste Farbe nun klein an und bezieht immer mehr Kettfäden mit ein, bis sich das Gewebe auf die komplette Breite ausgedehnt hat. Nicht vergessen, beim Wenden immer sachte die Kettfäden festzuhalten, damit sich nichts verzieht!


Für den nächsten Farbwechsel haben wir unser tolles pinkes Upcycling-Garn aus einem Stoffrest eingesetzt.


Durch die Breite des Stoffes entsteht eine ganz andere Struktur und Optik als bei der normalen Wolle.
So kannst du nun Schicht für Schicht weiter wegen und beliebig viele Farben, Texturen und Muster einsetzen.

Sorge dafür, dass oben und unten jeweils noch genug Abstand ist, so dass du die Kettfäden verknoten und einen guten Abschluss finden kannst.

Fertig ist das farbenfrohe Webstück!

Wir waren so begeistert, dass wir gleich mehrere Exemplare angefertigt haben.
Entweder, du lässt das Webstück nun so auf dem Rahmen (sieht hübsch aus und lässt sich wunderbar als Deko nutzen oder verschenken) oder du entfernst es noch vom Rahmen und befestigst es an einer richtigen Aufhängung.
Der Abschluss: Das Webstück aus dem Rahmen nehmen


Wenn du fertig mit dem Weben bist und dein Gewebe richtig ablösen und dann aufhängen möchest, nimm nun also ganz vorsichtig eine Schlaufe nach der anderen aus den oberen Spalten deines Webrahmens und verknote sie an der Kante zu deinem Gewebe in sich selbst (dort, wo auf dem ersten Foto der Daumen ist). Pass auf, dass das Gewebe dabei nicht verrutscht und dass die Fadenenden hinten nicht wild durcheinander fliegen.


Verknote alle oberen Schlaufen.
Dann klappe das Gewebe vorsichtig um, so dass die Rückseite zu sehen ist. Nimme jeweils die beiden Enden eines Fadens und verknote sie ganz vorsichtig miteinander, damit alles extra gut hält.


Optional: Nimm dir ein Stück Tape oder Klebeband und fixiere die verknoteten Ende auf der Rückseite. So sieht alles schön ordentlich aus, auch wenn man die Rückseite beim späteren Hängen an der Wand wohl sowieso nicht sieht.
Lockere dann vorsichtig die Schlaufen an der anderen Seite und verknote auch sie miteinander.

Jetzt hast du dein fertiges Webstück!

Du kannst noch ein Stückchen Holz aus dem Park oder einen Schaschlick-Spieß zur Aufhängung nutzen und es dann direkt aufhängen oder verschenken.


Fertig, hurra!
Falls du noch tiefer in das Thema eintauchen möchtest, schau dir unbedingt unseren Video-Kurs zum Thema ‚Weben lernen‘ an!
Passende Materialien nach Hause liefern lassen






Falls du nicht sowieso schon alle Materialien parat hast, haben wir hier eine Liste mit Empfehlungen für dich, falls du dir noch farblich passende Wolle bestellen und nach Hause liefern lassen möchtest:
Wolle in Sonnengelb: 7 VELJESTÄ, 100 G | NOVITA (268) // Wolle in Rosa: 120 MERINO EXTRAFINE, 50 G | SCHACHENMAYR (0135) // Wolle in Zitrone: CATANIA | SCHACHENMAYR, 50 G (0100)
Wolle in Rosa: BABY WOOL, 50 G | NOVITA (515) // Wolle in Pink: CREATIVE COTTON DK | RICO DESIGN, 50 G (005) // Wolle in Selfgelb: NORDIC WOOL, 50 G | NOVITA (287)
Viel Spaß beim Selbermachen und zeig uns deine Ergebnisse gerne bei Instagram unter dem Hashtag #makerist. Wir teilen regelmäßig tolle Fotos aus unserer Community in unserer Instagram Story.
Hast du Lust auf noch mehr Upcycling-Projekte? Schau dir gerne unsere anderen Upcycling-DIYs hier im Magazin an!
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