Für Anfänger*innen

Materialkunde: Nähmaschinennadeln

Ein schönes T-Shirt aus einem Baumwolljersey – das war der Plan. Ein angefangenes Stück und viel Frust waren das Ergebnis. Zugegeben, Jersey lässt sich mit einer Overlock einfach besser verarbeiten als mit einer normalen Haushaltsnähmaschine – das habe ich irgendwann gelernt. Aber auch an der normalen Maschine kann man mit der richtigen Nadel ein bisschen zaubern.

Die Nähmaschinennadel – was ist das überhaupt?

Fangen wir mal ganz von vorne an: Die Nähmaschinennadel sieht im ersten Moment etwas ungewöhnlich aus, dabei ist sie auch nur ein Stück Metall mit einer Spitze und einem Loch. Gut, das Loch sitzt etwas tiefer und die Nadel wirkt am anderen Ende etwas dicklich, aber Nadel ist Nadel. Und wenn man mal guckt, wie sie funktionieren soll, dann macht es auch Sinn, dass die Nadel mit der dicken Stelle fest in der Maschine steckt und mit der dünnen durch den Stoff sticht.

Welche Unterschiede gibt es also?

So wie beim Stricken und Häkeln die Nadeln an die jeweiligen Garne angepasst werden, muss die Nähmaschinennadel zum gewählten Stoff passen. Dabei ist aber nicht nur die Nadelstärke wichtig. Folgende Punkte muss man bei der Wahl der richtigen Nadel beachten:

Die Nadelstärke

Das ist ganz einfach ausgedrückt die Dicke der Nadel, die sollte zum gewählten Stoff passen. Ist eine Nadel zu dick, macht sie zu große Löcher in den Stoff. Zu dünn kommt sie vielleicht gar nicht durch und näht nicht korrekt. Die Nadelstärke wird immer 1/100 angegeben, eine Nadelstärke 90 ist also 0,9mm dick.

Das Befestigungssystem

Es gibt zwei Befestigungssysteme für Nähmaschinennadeln: Rundkolben mit der Systembezeichnung 287 WH und Flachkolben mit der Bezeichnung 130 / 705 H. Ersteres ist nicht mehr so verbreitet, man findet es eher bei älteren Modellen. Der Flachkolben hingegen ist momentan der Standard. Gehe aber beim Nadelkauf lieber nochmal sicher, bevor du am Ende auf unpassenden Nadeln sitzen bleibst!

Die Spitze

Auf den ersten Blick sehen wohl alle Spitzen gleich aus, doch es gibt Unterschiede! Universalnadeln haben eine einfache spitze Spitze, um zum Beispiel Webwaren gut zu durchdringen, Jersey und Stretch-Nadeln hingegen haben abgerundete Spitzen, damit sie den Stoff so wenig wie möglich verletzen und vielmehr zwischen den einzelnen Garnsträngen hindurchgleiten. Die verschiedenen Arten werden mit Buchstaben gekennzeichnet, die Experten von PRYM haben das einmal für dich zusammengefasst.

Die Farbcodierung

Schön und gut, diese Buchstaben, aber was, wenn man seine Nadeln nicht mehr fein säuberlich in der jeweiligen Packung aufbewahrt, sondern in einem wilden Durcheinander? Dann sollte man vielleicht überlegen, ob das Packungs-System mit den Zahlen und Buchstaben an der richtigen Stelle vielleicht doch ganz nett ist und man in Zukunft brav alle Nadeln nach der Benutzung wieder ordnungsgemäß einsortiert. Oder aber, man prägt sich das Farbsystem der Nadeln ein. Das leuchtet in allen Farben des Regenbogens – außer du nutzt eine Universalnadel, die ist farblos!

Das Farbcodierungssystem von SCHMETZ Nadeln verrät euch mit der oberen Farbe die Anwendungsart der Nadel und mit der unteren, die Nadelstärke. Wobei ihr letztere ja auch immer nochmal in die Nadel eingeprägt finden könnt.

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