Für Anfänger*innen

Frottee nähen – Unsere besten Tipps

Das ist Frottee

Frottee ist ein Textilgewebe, das aufgrund seiner Struktur über eine besonders gute Saugfähigkeit verfügt. Typisch für Frottee sind die Schlingen auf seiner Oberfläche, welche sich bei guter Stoffqualität auf beiden Seiten des Frottees finden. Man unterscheidet im Übrigen zwischen Frottee und Frottierware. Frottee wird aus speziell verzwirntem Garn hergestellt, das bereits Schlingen enthält. Dagegen entstehen die Schlingen bei Frottierware erst beim Weben. Die Eigenschaften der Stoffe sind jedoch nahezu identisch und die beiden Stoffe gibt es aus reiner Baumwolle, Mischgewebe und rein aus Synthetik.

Die vier verschiedenen Qualitätsstufen

1. Walk-Frottee ist besonders saugfähig, hat lockere Schlingen und ist weich und flauschig.

2. Zwirn-Frottee ist fester und enthält gezwirnte Schlaufenfäden. Zwirn-Frottee wird gerne für Massage-Handtücher verwendet.

3. Bei Velours-Frottee werden die Schlingen aufgeschnitten, weshalb sich die Oberfläche besonders weich anfühlt.

4. Wirk-Frottee wird, wie der Name schon sagt, gewirkt und nicht gewebt. Es verbindet eine gute Saugfähigkeit, feste Schlingen und einen weichen Griff. Bei der Wirkung entsteht der Stoff, indem der Faden auf einer Wirkmaschine zu Maschen gebildet wird.

Zusätzlich unterscheidet man Frottee noch durch das Gewicht in leichten, mittelschweren oder schweren Frottee.

Dafür eignet sich Frottee besonders gut

Verwendet wird Frottee hauptsächlich für Bademäntel, Handtücher und Heimtextilien. In dieser Form kennt ihn sicher jeder aus dem eigenen Zuhause. Frottee kann in der Regel problemlos bei 60°C gewaschen werden und ist auch trocknergeeignet. Deshalb ist er besonders hygienisch. In Verbindung mit seiner flauschigen, angenehm weichen Oberfläche und der Tatsache, dass man Frottee nicht zu bügeln braucht, ist das Material auch sehr beliebt für Wickelkissen, Shirts, Hosen und Strampler für Babies und Kleinkinder. Sogar Bettwäsche, Einschlagdecken und Auflagen für Bettchen und Kinderwagen lassen sich toll aus Frottee herstellen. Frottee kann leicht mit anderen Stoffen wie z.B. Baumwoll-Webware oder Jersey vernäht werden. Auch Applikationen und Stickereien auf Frottee sind mit dem richtigen Zubehör problemlos möglich.

Die Schwierigkeiten beim Verarbeiten von Frottee

Bei der Verarbeitung von Frottee gibt es ein paar Kleinigkeiten zu beachten. Aufgrund seiner Schlingenstruktur ist es nicht so leicht, Naht- oder Schneidemarkierungen auf den Stoff aufzubringen. Für gerade Schnitte arbeitet Tanja deshalb mit einem Rollschneider und einem Schneidelineal. So erspart sie sich oft das Vorzeichnen von Schneidelinien. Für das Vorzeichnen von Rundungen, Details oder Nahtlinien verwendet sie auf dunklem Frottee am liebsten Schneiderkreide im Block, nicht im Stift. Block-Kreide hinterlässt mehr Farbe auf dem Stoff, weshalb man die Linien besser erkennen kann. Bei hellem Frottee nimmt sie gerne mal einen Trickmarker. Die Linien des Filzstiftes sind gut erkennbar und lange genug sichtbar.

Für das Stecken von Frottee verwendet Tanja lange Nadeln mit breiten Köpfen, z.B. Patchworknadeln. Kleinere Nadeln mit kleinen Köpfen „verschwinden“ gerne mal zwischen den Schlingen und werden so beim Nähen übersehen. Außerdem fusselt Frottee gerne und viel beim Zuschnitt und Nähen. Frottee sollte deshalb immer an den Kanten gut versäubert werden.

Wenn die Schlingen beim Nähen in den Transporteur geraten, kannst du einen Streifen Stickvlies zwischen Stoff und Transporteur legen und nach dem Nähen ausreißen. Alternativ kannst du auch Backpapier oder Butterbrotpapier verwenden, wodurch auf Dauer jedoch die Nadel schneller abstumpft. Verfangen sich die Schlingen am Nähfuß, kannst du auf die Nahtlinie Avalon-Folie aufkleben. Diese transparente Folie drückt die Schlingen nieder und wird nach dem Nähen mit etwas Wasser ausgewaschen.

Frottee aus reiner Baumwolle schrumpft beim Waschen zwischen 1 bis 14 Prozent ein. Du solltest deshalb nicht zu knapp zuschneiden und nähen. Am besten ist es jedoch, den Stoff schon vor der Weiterverarbeitung einmal zu waschen.

Dieses Material benötigst du

Frottee kann mit einer normalen Nähmaschine und den üblichen Nähutensilien genäht und verarbeitet werden. Zum Nähen verwendest du am besten eine Universalnadel NM 80 oder NM 90. Lediglich für das Sticken oder Applizieren sind zusätzlich Avalon-Folie und Stickvlies notwendig.

Die Avalon-Folie wird auf die Applikation geklebt. Die transparente Folie drückt die Schlingen des Frottees nieder, so dass du eine saubere Zickzack-Naht um die Applikationen nähen kannst. Außerdem verfangen sich beim Nähen von Rundungen und Ecken die Schlingen nicht im Nähfuß.

Unter der Applikation sollte das Stickvlies wenn möglich doppelt liegen. So treten die Nähte besser hervor. Außerdem verhindert das Stickvlies, dass sich die Schlingen des Frottees im Transporteur verhaken. Dieselben Argumente gelten auch für das Sticken auf Frottee. Hier sollte die Stickfläche vor Beginn mit Avalon-Folie abgeklebt werden. Das Stickvlies legt Tanja beim Sticken auf Frottee grundsätzlich immer doppelt.

Alle Anleitungen von Tanja von Almfee – wie den Kuschelmantel – findest du hier!


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