In den Wochen bis zum internationalen Weltfrauentag am 8. März möchten wir dir die Geschichten hinter den Kulissen unserer einzigartigen Designerinnen erzählen und dich daran teilhaben lassen, wie sie mit ihrer kreativen Arbeit den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt haben – ob nebenberuflich oder in Vollzeit. Heute dreht sich alles um Annika.
Erfolgsgeschichten unserer E-Book Designer*innen
Designername: AnniNanni Schnittmuster
Name: Annika Wagner
Dein Design-Stil in 3 Stichpunkten: süss, praktisch und bequem
Monatlicher Verdienst via Makerist: Meine niedrigste Provision betrug ca. 600€ und meine höchste ca. 10.000€
Wie bist du auf die Idee gekommen, deinen eigenen Shop mit Designs zu eröffnen?
Ich hatte schon immer genaue Vorstellungen, wie meine Kleider und die meiner Kinder auszusehen hatten, fand aber solche nicht zum Kaufen. Auch die Schnittmusterauswahl war sehr beschränkt und von der jeweiligen Mode geprägt. Da meine Kreationen auf meinem Blog und bei meinen Freunden gut ankamen, wagte ich den Schritt in die Selbständigkeit.
Was liebst du an deinem Designjob?
Dass er ausgesprochen abwechslungsreich ist. Ich bin ja nicht nur Designerin, ich konstruiere auch die Schnittmuster selbst, erledige die Buchhaltung, führe meine Firma mit drei Frauen, die für mich arbeiten und überlege mir Marketingstrategien. Ausserdem darf ich meine Designs selbst vernähen, fotografieren und am Ende bearbeiten. Der Ablauf, wie ein eBook entsteht ist zwar immer der Gleiche, aber die Stunden sind sehr abwechslungsreich gestaltet. Für mich ist es eine gut zusammenpassende Abwechslung zwischen Konzentration und Kreativität.
Hast du noch einen Beruf oder bist du durch und durch Designerin?
Ich bin hauptberuflich Designerin. Allerdings arbeite ich nur ca. 20 – 40% in der Woche, da ich noch drei kleine Kinder und zwei Pferde habe, die auch sehr viel Zeit beanspruchen. Die Kinderbetreuung in der Schweiz ist leider nicht mit der in Deutschland vergleichbar. Da mein Mann noch 80% arbeitet, wären mehr Stunden einfach nicht drin. Ich freue mich aber auf jeden Arbeitstag.
Welche Hürden gab es beim Aufbau deines Ebook-Business?
Da ich aus Deutschland stamme, aber vor einigen Jahren in die Schweiz gezogen bin, fehlte mir hier das Wissen über den bürokratischen Ablauf einer Firma. Oftmals war es nur das Wort das mir fehlte, nach dem ich googlen musste. Zum Beispiel dauerte es ewig, bis ich rausfand, welche Geschäftsform ich wählen muss, wenn ich ein schweizer Gegenstück zum deutschen „Kleinunternehmen“ suchte.
Ausserdem ist die Regelung, dass man bei digitalen Gütern die Umsatzsteuer in dem Land zahlt, wo der Kunde wohnte, sehr anstrengend umzusetzen. Zumal ich es persönlich als ungerecht empfinde, dass ich, obwohl ich Bücher schreibe, in digitaler Form keine ermässigte Mehrwertsteuer zahlen darf.
Was eine Hürde und gleichzeitig einen enormen Vorteil darstellte war auch, dass es keinen Leitfaden, keinen Lehrmeister oder auch nur einen Kollegen am Anfang gab, den man um Hilfe bitten konnte. Schnittmuster als eBooks waren vor 6 Jahren, als ich anfing diese zu schreiben, noch nicht sehr verbreitet. Auf der anderen Seite war genau das der Schlüssel zu meinem Erfolg.
Warum hast du dich für Makerist als Verkaufsplattform entschieden?
Makerist nimmt mir viel Arbeit ab, wie die Abwicklung der Verkäufe, das Bewerben der Produkte und das Errichten eines Onlineshops. Ausserdem bietet Makerist mir so etwas wie eine „digitale Laufkundschaft“ mit der ich Neukunden gewinnen kann, die mich ohne Makerist nicht gefunden hätten.
Was sind – neben der Qualität deiner Designs – Business-Tricks, die dich erfolgreich machen?
Den schmalen Pfad zwischen Professionalität und Persönlichkeit zu finden und somit in den sozialen Medien akzeptiert zu werden, ist sicher ein wichtiger Punkt. Meine Kundinnen mögen meine Produkte, weil sie wissen, dass dahinter eine Frau wie sie steht, die vielleicht auch ein Kleid gerne trägt, weil es den Bauch kaschiert oder die Hose ihren Kindern anzieht, die eben erprobt bequem sitzt.
Ansonsten kann man sich auch einmal überlegen, seine Produkte speziellen Leuten gratis oder allen eine Weile sehr günstig anzubieten. Diese neuen Kunden zeigen in Nähgruppen wiederrum ihre genähten Werke nach meinen Anleitungen und werben so unabsichtlich für mich. Ich denke das ist ein Multiplikator den man nicht unterschätzen darf und der bei den 2€-Aktionen von Makerist immer der Grund zur Teilnahme für mich ist.
Was empfiehlst du anderen Personen, die ihre eigenen Designs verkaufen möchten und ggf. noch ganz am Anfang stehen? Was war das Wichtigste, was du für dich gelernt hast?
Verkaufe nur ein Produkt, hinter dem du auch wirklich stehst. Gerade bei Schnittmustern ist es einfach unerlässlich, dass der Schnitt so sitzt, wie du es dir vorgestellt hast und nicht anders. Auch wenn das bedeutet, dass man immer und immer wieder Kleinigkeiten verbessern muss. Du musst für dein Produkt begeistert sein, dann sind es auch Andere. Und der langweilige Tipp: Halt dich an alle gesetzlichen Regeln, egal ob Steuern oder DSGVO. Nur wenn du das alles mit einkalkulierst, kannst du auf lange Sicht erfolgreich sein.
Was hat der Verkauf deiner Ebooks (bei Makerist) für dich verändert?
Ich habe ein konstantes Einkommen, egal ob ich gerade Werbung schalte oder nicht. Sogar wenn ich zwei Wochen im Urlaub oder krank bin. Und das ohne weiteren Aufwand oder Kundenbetreuung. E-Book hochladen und im nächsten Monat auf die Provision freuen.
Wie wird sich der Markt für kreative Ebooks deiner Meinung nach noch verändern?
Ich wünsche mir sehr, dass wir vom Papier wegkommen. Der enorme Verbrauch beim Ausdruck der Schnittmuster, für den womöglich nur einmaligen Gebrauch, ist verschwenderisch und wenig umweltbewusst. Toll wäre es, wenn wir bald mit Augmented Reality unsere Schnitte direkt auf die Stoffe übertragen könnten.
Liebe Annika, vielen Dank für das schöne Interview!
Hier geht es zum Shop:
Viel Spaß beim Herumstöbern! Und wenn du neugierig auf mehr Hintergrundinformationen bist, lies dir gerne mehr über unsere Magazin-Serie über die Erfolgsgeschichten unserer E-Book Designerinnen durch.