Leder ist ein tolles Material, da es sehr widerstandsfähig und trotzdem weich ist. Es gibt verschiedene Lederarten, die sich auch mit einer Haushaltsnähmaschine verarbeiten lassen. Das gängigste Leder, das du derzeit im Handel kaufen kannst, ist Rindsleder. Für Makerist hat Kasia Nappaleder von Ecopell aus dem Allgäu ausgesucht. Es ist relativ weich und hat eine gut sichtbare, natürliche Narbung auf der Oberfläche.
Beim Lederkauf musst du darauf achten, dass das Leder nicht zu dick ist. In diesem Fall ist es ein reines Naturprodukt und daher unbeschichtet. Leder kann auch beschichtet sein, was es noch widerstandsfähiger macht – dann ist es jedoch kein reines Naturprodukt mehr. Beschichtetes Leder eignet sich ideal für Taschen. Es ist auch günstiger, sieht allerdings nicht nicht so hochwertig aus und riecht nicht so gut.
Es gibt noch dickereres Rindsleder, das vor allem für Möbel verwendet wird – da es sehr strapazierfähig ist. Den Unterschied in der Dicke siehst du vor allem im Vergleich zum feinen Lammleder, das auch viel teurer ist.
Wenn du vorher noch nicht so viel mit echtem Leder gearbeitet hast, ist es nicht empfehlenswert, direkt mit weichem Lammleder anzufangen. Es kann sich in Haushaltsnähmaschinen leicht verfangen. Bei der Lederdicke ist 1mm eine gute Leitstärke. Bedenke, dass du durch 2mm nähen musst, wenn zwei Schichten aufeinanderliegen und diese eventuell an weitere Schichten angenäht werden müssen. So wird es immer dicker und schwieriger, über die dicken Stellen zu kommen.
Zur Verarbeitung auf Haushaltsnähmaschinen eigneet sich außerdem auch Lackleder, Wildleder oder Veloursleder. Velours- oder Wildleder sind günstige Alternativen. Diese Lederarten haben keine deutliche Vorder- oder Rückseite. Es gibt auch Spezialprodukte wie fertig perforiertes Leder, das sehr gut für den Boden einer Tasche verwendet werden kann.
Kunstleder und Lederimitat sind gute Alternativen zum Leder. Kunstleder hat viele Vorteile: Du kannst es als Meterware kaufen, und hast ein schön rechteckiges Stück, das sich toll verarbeiten lässt. Und es ist natürlich viel günstiger als echtes Leder. Kunstleder hat aber auch Nachteile. Es wird sehr schnell porös und brüchig – vor allem an Kanten und Trägern bröckelt die Oberfläche nach einer Weile ab. Zum Üben und zum Testen eignet sich Kunstleder allerdings sehr gut.
Richtiges Leder wird mit der Zeit immer schöner, es entwickelt eine Patina und reißt nicht. Rindsnappaleder kannst du in halben Häuten kaufen. Deswegen hast du in der Mitte eine relativ gerade Kante. Auf der anderen Seite ist es sehr uneben, da die Haut des Tieres von Natur aus so aussieht. Im mittleren Teil ist die natürliche Narbung am gleichmäßigsten und am schönsten – je näher man zur Flanke kommt, desto unebener wird es.
Achte beim Lederkauf darauf, dass es chromfrei gegerbt wurde. Wenn du Leder aus Deutschland kaufst, ist das meist der Fall. So werden Mensch und Umwelt geschont.
Um herauszufinden, ob es sich um hochwertiges Leder handelt, solltest du daran riechen. Wenn es erdig und typisch nach Leder riecht, ist es gut. Wenn es einen unangenehmen, „fischigen“ Geruch hat, ist es nicht hochwertig.
Die richtige Lederpflege
Durch eine Vorbehandlung kannst du das Leder schon gut schützen. Empfehlenswert ist eine handelsübliche Sprühimprägnierung. So sieht man mögliche Wasserflecken nicht. Diesen Vorgang musst du allerdings alle drei Monate wiederholen. Es kann passieren, dass das Leder durch die Imprägnierung etwas dunkler und glänzender wird. Leder dunkelt mit der Zeit jedoch sowieso nach. Für die Lederpflege eignen sich generell Produkte, die Bienenwachs enthalten. Wichtig ist, dass du die Pflege erst aufträgst, nachdem dein Lederprodukt fertig ist.