DIY   Nähen

Fashion Revolution Week – We Made Our Clothes

Seit der Gründung der Fashion Revolution setzten sich immer mehr Menschen für nachhaltige Mode und Slow Fashion ein. Es ist wieder Zeit für die jährliche Fashion Revolution Week und auch Makerist ist wieder mit dabei und setzt ein Zeichen gegen Massenware.

Nähen, Stricken, Basteln und Häkeln ist für viele ein unterhaltsames und entspannendes Hobby das den Alltag verschönert – seit einiger Zeit wird die eigene Herstellung der Kleidung jedoch mehr und mehr zu einem politischen Statement.

Spätestens seit dem Brandunglück in Bangladesch vor sechs Jahren, bei dem ein Fabrikgebäude einstürzte und über 1.200 Menschen ums Leben kamen, ist klar: in der Modewelt muss sich etwas ändern.

Obwohl viele namhafte Hersteller damals versprachen, ihre Produktionsbedingungen zu verbessern, ist Bangladesch nach China noch immer der zweitgrößte Textilproduzent der Welt. Für einen Lohn von weniger als 10 Cent pro Stunde arbeiten überwiegend Frauen bis zu 16 Stunden am Tag. Auch für die Umwelt ist Fast Fashion schädlich. Die Textilindustrie ist eine der größten Umweltbelastungen der Erde und belastet die natürlichen Ressourcen: Giftige Chemikalien und Mikroplastik verschmutzen das Wasser, Pestizide und chemische Düngemittel belasten die Natur und sind ebenfalls für die Menschen gefährlich.

Viele große Ketten produzieren mittlerweile zwar ohne gesundheitsschädliche Chemikalien, doch noch immer werden 90 % aller Kollektionen nicht ökologisch nachhaltig hergestellt.

Wir alle wissen: Wenn ein T-Shirt teilweise nur wenige Euros kostet, kann es sich nur um Massenware handeln. Und diese ist weder fair noch umweltschonend.

Slow Fashion statt Fast Fashion – Nachhaltige Mode mit Fashion Revolution

Doch es gibt Hoffnung. Seit dem Unglück von Bangladesch haben sich Millionen von Menschen auf der ganzen Welt der in Großbritannien gegründeten Fashion Revolution angeschlossen, um für eine gerechtere und umweltverträglichere Textilindustrie zu kämpfen. Das sogenannte Makers Movement möchte neben Kreativität, Individualität und der Freude am Selbermachen ebenfalls Umweltbewusstsein und menschenwürdige Produktionsbedingungen fördern. Das Thema stößt auf so großen Anklang, dass der ursprüngliche Fashion Revolution Day vor drei Jahren zur Fashion Revolution Week ausgeweitet wurde. In diesem Jahr findet global die Fashion Revolution Week vom 22. bis 28. April statt.

Selbermachen leicht gemacht!

Werde Teil der Bewegung! Auch wir bei Makerist leben den Gedanken von nachhaltiger und fairer Mode und möchten die Fashion Revolution unterstützen. Wie? Indem wir mit zahlreichen Anleitungen und verständlichen Videos zeigen, dass es gar nicht so schwer ist, auf Slow Fashion umzusteigen. Wir finden, dass selbst genähte Mode nicht nur mehr Spaß macht. Es ist auch ein gutes Gefühl, genau zu wissen, woher das Kleidungstück kommt. Wer nachhaltig Kleidung einkauft, Kleidung tauscht oder selber macht und sich Fast Fashion verweigert, tut nicht nur der Umwelt etwas Gutes, sondern auch den Näherinnen in den Industrieländern. Der Druck auf die großen Textilfirmen wächst. Und wenn diese verstehen, dass die Konsument*innen nicht mehr bereit sind, im Namen der Mode die Gefährdung von Menschenleben hinzunehmen, wird sich etwas ändern. Wir haben die Kraft etwas zu erreichen.

Unter dem Hashtag #Imademyclothes haben tausende bereits Fotos von sich in den sozialen Medien gepostet, auf denen sie stolz mit ihrer selbstgemachten Kleidung posieren.

Wir bei Makerist leben den DIY-Spirit auch hinter den Kulissen. Viele von uns sind nicht nur beruflich, sondern auch privat kreativ, stellen eigene Accessoires, Möbel und Kleidungsstücke her. Oft werden sogar Mittagspausen im Büro für eigene kreative Projekte genutzt, so dass Dinge repariert, getauscht oder selbst neu konstruiert werden. Wir sind alle große Fans davon, unser Wissen und unsere Ressourcen zu teilen und in vielen Kleiderschränken der Makerist-Mitarbeiter*innen befinden sich selbstgemacht Kleidungsstücke, die wir dir hier an dieser Stelle zeigen wollen. Im Kontext der ‚I made my Clothes‘-Initiative sind unsere Makerist-Teammitglieder also auch mit vollem Herzen dabei und zeigen dir hier ihre liebsten DIY-Stücke:

We Made Our Clothes: Das Makerist-Team zur Fashion Revolution Week

„Ich habe dieses Shirt genäht, weil ich mich so sehr in das Material verliebt hab. Jeder der mich kennt weiß, dass ich die Farbe Pink liebe und all die anderen knalligen Farben in den Blumen machen mich absolut fröhlich. Ich habe nach einem einfachen Schnittmuster zum Nähen gesucht und bin auf den Schnitt ‚Frau Frida‘ von Studio Schnittreif gestoßen. Es waren nur zwei Teile die man zuschneiden und zusammenähen musste und mit den französischen Nähten sieht es richtig schön aus. Ich habe das Shirt in nur einer Mittagspause genäht und bin so stolz, wenn ich etwas Selbstgemachtes trage. Dadurch will ich die Sachen erst Recht immer noch mehr tragen und muss dadurch weniger Kleidung kaufen. Ich liebe das Fashion Revolution Motto ‚Loves clothes last‘. Auf Deutsch: ‚Geliebte Kleidung hält länger‘.“

– Amber aus dem Makerist-Team mit ihrer Sommerbluse von Studio Schnittreif

„Den Bienchenstoff meines T-Shirts fand ich so süß und kaufte mir gleich zwei Meter. Dann hat meine Tochter es auch ganz toll gefunden und da habe ich ihr ein T-Shirt genäht. Aus dem Rest habe ich mein Raglanshirt von Schneidernmeistern genäht und benutzte noch das sonnige Gelb und das gestreifte Avalana, welches ich noch von anderen Projekten übrig hatte. Das Schnittmuster war dafür perfekt. Ich trage es sehr gerne und die Bienchen und das Gelb hellen immer sofort meine Stimmung auf.
Für das Latzkleid wurde ich inspiriert von der Latzhose von NUDE Collective. Ich habe im Laden etwas ähnliches aus Jeansstoff gesehen, leider gab es das Kleidungsstück nicht in meiner Größe. Also habe das Schnittmuster von Nude Collective auf meine Größe optimiert, den Tipp aus dem Schnittmuster benutzt um daraus ein Kleid zu machen und zwei alte Jeans und einen roten Stoffrest als Stoff benutzt. Durch den leichten Stretchanteil im Denim sitzt es ziemlich gut.“

– Aimée aus dem Makerist-Team

„Dieses Oberteil ist mein erstes Nähprojekt überhaupt. Nachdem ich mir ein einfaches Schnittmuster ausgesucht habe, bin ich auf die Suche nach dem passenden Stoff gegangen. Es hat eine Ewigkeit gedauert, die passenden Farben und das passende Muster für das Top auszusuchen. Komplett selbst dafür verantwortlich zu sein, wie das Endresultat meines Nähprojektes aussehen wird, war gleichzeitig inspirierend und stressig. Bienen als Motiv? Punkte? Schwarz oder Grün? Ich habe mich für eine sichere Variante entschieden: Streifen und die Farbe Gelb, da ich beides sehr liebe. Ich hatte das Glück, dass mir meine Kolleg*innen bei Makerist bei der Umsetzung des Projektes geholfen und mir erste Nähkenntnisse beigebracht haben. Ich hatte Angst, dass ich das Projekt vermasseln könnte und auch wenn das Ergebnis nicht perfekt ist, war es die Arbeit absolut wert und ich bin STOLZ. Dieses Oberteil zu nähen hat mich dazu gebracht, mehr zu reflektieren wie Kleidung gemacht wird und wie viel Zeit, Geduld und Liebe für sie nötig ist.“

– Méli aus dem Makerist-Team mit Raglan-Shirt von Picolly Patterns

„Ich habe mich für dieses einfache Shirt von Picolly Patterns entschieden. Ich nähe gerne Kleidung mit einfachen und klassischen Schnitten und wollte etwas machen, das gut in meine Garderobe passt und das ich regelmäßig tragen kann.“

– Emma aus dem Makerist-Team mit Raglan-Shirt von Picolly Patterns

„Letztes Jahr habe ich diesen Stoff entdeckt und MUSSTE einfach etwas damit machen. Ich liebe Enten und habe den Jersey-Stoff gekauft, ohne dafür ein konkretes Schnittmuster im Kopf zu haben. Aber kein Problem, denn bei Makerist mangelt es uns nie an Inspiration! Nachdem ich in den letzten zehn Jahren hauptsächlich Taschen in allen Formen oder kleinere Deko-Projekte genäht habe, habe ich mich nun in den letzten Monaten Schritt für Schritt immer mehr an das Nähen von Kleidungsstücken herangewagt und dann auch meine ersten Versuche an der Overlock-Maschine gestartet. Ich habe dann bei Makerist im Shop von HEDI das tolle Schnittmuster für dieses Shirt gefunden und mir gekauft. Es ist toll erklärt und lässt sich super nähen, auch wenn man mit Jersey und Kleidungsstücken noch nicht so viel Erfahrung hat. So konnte ich ruckzuck meinen großartigen Entenstoff in ein neues geliebtes Kleidungsstück verwandeln und weiß das Shirt noch viel mehr zu schätzen, da ich es mit meinen eigenen Händen gemacht habe und weiß, dass es fair produziert wurde. Ein tolles Gefühl!“

– Lu aus dem Makerist-Team mit dem Kurzamshirt von HEDI

„Meine Inspiration war ein neues Top für die sommerliche Festival Saison. Und was eignet sich da besser, als ein schöner Batikstoff?! Den Schnitt habe ich dann von einem meiner Lieblingsshirts abgenommen und da ich keine Overlock habe und noch etwas unerfahren im Nähen bin, habe ich den Jersey mit der Nähmaschine verarbeitet. Das geht, wenn man den richtigen Stich einstellt und sich eine Jerseynadel besorgt. Für Anfänger kann ich das also wirklich als Alternative empfehlen, bevor man sich gleich eine neue Maschine kauft. Das Top kam wie geplant schon auf einigen Festivals und Open Airs zum Einsatz und ist damit an viele Erinnerungen geknüpft. Einige Nachfragen woher ich das Shirt denn hätte waren auch schon dabei. Der Moment, indem man dann sagt „Das habe ich selbst gemacht“ ist einfach immer wieder schön.“

– Caro aus dem Makerist-Team mit dem kopierten Lieblingsshirt

„Das hier ist mein eigenes Schnittmuster. Ein schönes Projekt für all die jenigen, die Lust auf einen sommerlichen Jumpsuit und Materialien wie Leinen und Viscose haben. Perfekt für die Festival-Saison und für sonnige Tage am See.“

– Maria aus dem Makerist-Team mit einem Schnitt aus dem Makerist-Shop NUDE Collective

„Ich liebe Hemdkleider! Mein erstes gekauftes habe ich getragen bis es zerfallen ist. Kein Wunder also, dass das Projekt ganz weit oben auf meiner Näh-To-Do-Liste stand! Realisiert wurde es dann, als meine Oma mir knapp zwei Meter von diesem herrlich alten Stoff schenkte. Ehrlichgesagt war es keine Liebe auf den ersten Blick, aber für ein Probestück war der Stoff perfekt! Als mein Kleid dann fertig war – endlose, übertrieben penible Stunden an Nähmaschine und Bügelbrett – konnte von Probe nicht mehr die Rede sein. Ich bin super happy mit dem Stück und will direkt noch eins nähen!“

– Bettina aus dem Makerist-Team mit ihrer Hemdbluse von Mia Führer

Nicht nur unser Team macht bei der Fashion Revolution Week mit, sondern auch viele unserer Makerist-DesignerInnen sind unserem Aufruf gefolgt und haben fleißig Bilder von ihren Kreationen geteilt. Einige der Fotos kannst du auch unter dem Hashtag bei Instagram finden.

I Made My Clothes – PDF zum Ausdrucken

Jetzt bist du gefragt! Lade die PDF „I made my clothes“ zur Fashion Revolution Week herunter, mach ein Foto von dir auf dem du etwas Handgemachtes trägst und das Schild hochhältst und teile es auf den sozialen Kanälen Instagram und Facebook. Verwende die Hashtags #imademyclothes und #makeristXfashionchangers. Wir werden die Bilder dann teilen. Verwende den Hashtag #makerist, damit wir dich finden können.

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