Nähen

Guido Maria Kretschmer über „Geschickt eingefädelt”

Lieber Guido, was erwartet die Zuschauer in Staffel 2 von „Geschickt eingefädelt – Wer näht am besten?” und wie sind die Kandidaten?

Die Kandidaten sind eine gute Gruppe an Leuten: ganz jung, schon älter und verrückt. Also wirklich tolle Menschen, die die Sendung für mich so irre gemacht haben. Ich habe mich wirklich amüsiert und sie alle ins Herz geschlossen. Die Kandidaten untereinander haben sich manchmal gar nicht so gut verstanden, aber ich kam mit allen gut klar.

„Diesmal zeige ich noch mehr, wie man selbst näht.“

Was wird anders als in Staffel 1?

Neu ist, dass ich zwei Kandidaten überrascht habe, um ihnen zu sagen, dass sie dabei sind. Ich habe den jüngsten Kandidaten in seiner Schule in Herzogenaurach überrascht. Er hat sich wahnsinnig gefreut. Neu war auch, dass ich mich als Gartenprofi verkleidet habe, um eine Kandidatin zu überraschen. Und ich mache mehr Editorials. Diesmal zeige ich noch mehr, wie man selbst näht. Inge und ich sind in dieser Staffel nur noch zu zweit, was gut funktioniert hat. Wir mögen uns sehr und sind trotzdem unterschiedlich. Und diesmal gibt es für den Sieger 10.000 Euro.

Gibt es besondere Highlights in dieser Staffel, die du schon verraten kannst?

Highlights sind sicher, dass einige Kandidaten zwar gut vorbereitet waren und trotzdem total versagt haben. Aber trotzdem war eine Entwicklung da. Es sind auch ganz „Feinstoffliche” dabei: ein ganz toller Junge, der absolut ausgeschlafen ist. Und eine Kandidatin näht schon seit 60 Jahren – die hat sich auch von Inge nichts erzählen lassen. Ich bin echt erstaunt, was Hobbyschneider alles können. Das war toll und ich hab immer mehr Lust gehabt, das Format zu machen. Weil man eben sah, was für ein Potenzial da draußen ist.

„Ich bin erstaunt, was Hobbyschneider alles können!“

Welche Näh-Challenges stehen den Kandidaten bevor?

Also toll ist, dass sie sehr gute Upcycling-Aufgaben haben. Upcycling heißt eben auch für Leute, die ein kleines Budget haben, etwas völlig Neues zu machen. Es zeigt, dass man wertschätzt, was schon da ist. Und  dieses Mal müssen zwei Kandidaten gemeinsam einen Style entwickeln. Das hat natürlich gezeigt, wer kompatibel ist. Und wir haben auch einmal mit Neopren gearbeitet. Das ist für manche, die ihr ganzes Leben lang nur sehr feine Stickereien machen, natürlich der Horror. Ein Teil war sogar so schlimm, dass ein Model sich geweigert hat, es anzuziehen.

Die Kandidaten sind Hobbyschneider, die im Idealfall durch die Sendung noch mal einen Karrieresprung in eine andere Richtung machen könnten. Glaubst du daran, dass man sein Hobby erfolgreich zum Beruf machen kann?

Ja, ich glaube schon. Es geht ja bei uns in der Sendung gar nicht darum, dass man an einer neuen Karriere bastelt. Die haben ja alle einen Beruf – wir suchen den besten Hobbyschneider. Aber ich glaube, dass es möglich ist. Ich wäre verrückt, wenn ich nicht sagen würde, du kannst alles werden, was du willst. Man muss das, was man tut, lieben und gucken, dass man Menschen erreicht.

„Vielleicht ist eher die Frage:
Warum gibt es so viele schwule, erfolgreiche Designer?“

Vor allem immer mehr Frauen wagen den Einstieg in die Selbstständigkeit durch Selbstgemachtes – wie auch bei Makerist. Kannst du dir erklären, warum der internationale Modemarkt vor allem durch männliche Designer „beherrscht” wird?

Ich sehe das gar nicht so. Es gibt auch Designerinnen. Vielleicht liegt es daran, dass die Jungs, die sich mit Mode beschäftigen, eine andere Art von Direktheit entwickeln. Vielleicht ist eher die Frage: Warum gibt es so viele schwule, erfolgreiche Designer? Weil sie eben einen anderen Zugang zu Frauen haben. Weil sie die Mädchen hübsch machen wollen und weil sie sexuell nichts von ihnen wollen. Das mag ein Grund sein, aber vielleicht ist es auch Nonsens. Gestern Abend habe ich Jean-Paul Gaultier getroffen und dachte auch, warum ist der so wunderbar? Weil er auch ein normaler Junge wie ich ist. Er ist modeverrückt und heute eben ein Riesenstar. Trotzdem spürt man noch, dass er Lust auf Menschen hat. Er könnte morgen alles weggeben und würde trotzdem weiter gut leben, weil er Bock auf Mode hat – so wie ich auch!

Noch mehr Tipps und Tricks von Jurorin Inge gefällig?

Die zweite Staffel von „Geschickt eingefädelt – Wer näht am besten?” mit Guido Maria Kretschmer und Inge Szoltysik-Sparrer startet am 8. November 2016 bei VOX.

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