Das wirst du brauchen
– Nähmaschine –
– Bügeleisen und Bügelbrett –
– Drucker –
– Applikationsvorlage –
– Schere –
– Bleistift oder Trickmarker –
– Vliesofix –
– Stickvlies (ausreißbar) –
– Stoffe –
– Nähgarn –
Diese Stoffe kannst du nehmen
Bei der Stoffauswahl für das Applizieren spielen deine Näh-Erfahrung und die Art der Applikation eine Rolle. Wenn du noch nicht sehr näherfahren bist, solltest du dich erstmal an Baumwollstoffe halten. Aber auch Fleece, Sweatstoffe oder Jersey kommen in Frage. Wenn du sehr dehnbare Stoffe wie Jersey benutzt, solltest du Stickvlies verwenden, d.h. unterlegen. Das Vlies stabilisiert den Stoff und kann auch beim Arbeiten mit Baumwolle genutzt werden.
Diese Stiche sollst du nutzen
Mit dem Geradstich liegst du beim Applizieren meistens richtig – vor allem, wenn du mit Jersey arbeitest. Wenn du Baumwolle bevorzugst, solltest du den Zickzackstich verwenden, da Baumwolle ausfranst und du so gut versäubern kannst. Manche Nähmaschinen haben auch einen integrierten Applikationsstich. Und wenn es an ganz feine Sachen geht wie Münder oder Augen, kannst du auch einen Steppstich per Hand anwenden. Solche Details kannst du natürlich auch mit Stoffmalfarbe aufmalen.
(1) Geradstich
Hier stellst du eine sehr kurze Stichlänge ein, die du dann optimal für feine Stellen nutzen kannst.
(2) Zickzackstich
Hier gilt „Probieren geht über Studieren“, bis du die richtige Einstellung gefunden hast. Empfehlenswert ist eine Stichbreite zwischen 3 und 3,5 und eine Stichdichte zwischen 0,7 und 0,4.
(3) Steppstich
Du stichst mit der Nadel ein und stichst an der doppelten gewünschten Stichlänge wieder aus. Nun gehst du die gewünschte Stichlänge zurück – und wiederholst das Ganze. Du gehst also zwei Schritte vor und einen zurück.
Und so geht‘s
Step 1
Beim Drucken des Motivs solltest du auf die Hinweise in der Vorlage achten und deinen Drucker entsprechend einstellen. Frau Fadenschein hat ein Kontrollquadrat in ihren Anleitungen, das dir die Möglichkeit der Nachkontrolle gibt. Die Größe des Motivs ist dir natürlich selbst überlassen – aber je kleiner deine Vorlage ist, desto schwieriger wird das Applizieren.
Step 2
Die Vorlage kommt jetzt unter das Vliesofix. Jetzt kannst du alle Details mit dem Bleistift einfach übertragen. Frau Fadenscheins Vorlagen sind schon gespiegelt, so dass die Motive beim Übertragen seitenrichtig sind.
Step 3
Schneide nun alle Teile aus – du musst hier noch nicht ganz akkurat schneiden. Am besten beschriftest du alle Einzelteile für einen besseren Überblick.
Step 4
Diese Teile bügelst du mit der rauen Klebeseite auf die linke – also nicht schöne – Seite deines Stoffes. Achte hierbei auf den Fadenlauf. Dein Bügeleisen sollte auf Baumwolle eingestellt (ohne Dampf) und sehr heiß sein. Damit bügelst du das Ganze so, dass das Vliesofix an jeder Stelle wirklich festklebt. Du kannst auch einen Stoff zwischen Bügeleisen und Vliesofix legen, um sehr feine Stoffe zu schützen.
Step 5
Jetzt kannst du die Teile fein säuberlich zuschneiden. Da der Stoff nun durch das Vliesofix stabilisiert ist, gelingt dies optimal.
Step 6
Ziehe nun die Schutzfolie von all deinen Teilen ab und platziere sie auf deinem Trägerstoff. Ein Tipp von Frau Fadenschein: Halbiere den Stoff in der Mitte und richte dann das Motiv nach der Falte aus oder stecke die Mitte mit Nadeln ab. Außerdem kannst du die Vorlage neben deinen Stoff legen, damit das Motiv exakt so aussieht wie die Vorlage.
Step 7
Bei einem vielschichtigen Motiv fängst du an, die unteren Teile zu positionieren, festzubügeln und schließlich zu nähen. Dann arbeitest du dich nach oben weiter und wiederholst die Arbeitsschritte mit den weiteren Teilen. Frau Fadenschein empfiehlt, die Teile zunächst durch leichtes Aufdrücken des heißen Bügeleisens zu fixieren. Danach können sie normal gebügelt werden. Wichtig ist, zu überprüfen, ob alle Teile festkleben. Bei sehr feinen Stoffen gilt hier auch wieder, ein Tuch zum Schutz dazwischen zu legen.
Step 8
Beim Aufnähen kommt das Stickvlies ins Spiel: Du platzierst ein Stück, das ein wenig größer ist als dein Motiv, unter deinen Stoff – dorthin, wo dein Motiv hinsoll. So stabilisierst du besonders dehnbare Stoffe sehr gut. Wichtig: Du sollst das Stickvlies nicht mit Stecknadeln festmachen. So bleibst du flexibel und kannst den Stoff immer wieder glattstreichen. Nachdem du mit Nähen fertig bist, reißt du das Stickvlies vorsichtig heraus. Wie bereits oben beschrieben, kannst du einen Geradstich oder Zickzackstich beim Nähen verwenden.
Wenn einige Teile so wirken sollen, als würden sie hinter einem anderen liegen, lässt du einen kleinen Überstand zum nächsten Teil. So kann der Trägerstoff nicht durchscheinen. Bei Frau Fadenscheins Vorlagen ist dieser praktische Überstand schon mit einberechnet!
Frau Fadenschein empfiehlt, die Anfangs- und Endfäden nicht abzuschneiden, sondern sie nach dem Nähen, mit einer Nadel nach innen zu ziehen und dann zu verknoten – und zwar bei jedem Teil der Applikation. So gehen die Nähte nicht auf und es gibt kein Faden-Chaos.
Step 9
Entferne nun das Stickvlies durch vorsichtiges Ausreißen.
Step 10
Für Feinheiten wie Wimpern, Fühler, Schnurrhaare etc. nutzt du den bereits oben beschriebenen Steppstich per Hand.
Für mehr Details, Tipps und Tricks rund um das Thema Applizieren, schaust du am besten auf Frau Fadenscheins Blog vorbei!
Nie den Faden verlieren mit Frau Fadenschein!
Claudia alias Frau Fadenschein ist Grafikdesignerin aus Dresden und beglückt begeisterte Hobbyschneider mit ihren wunderbaren Applikationsvorlagen und Anleitugen, die du in unserem Anleitungsmarkt findest. Auf ihrem Blog „Frau Fadenschein – mit Liebe selbstgemacht“ findest du zudem jede Menge Ideen, Tipps und detaillierte Anleitungen rund um das Thema DIY! Schau vorbei und lass‘ dich inspirieren!