Nähen

Soziale und nachhaltige Mode aus Jeans – das ist Bridge & Tunnel!

1. Was ist Bridge & Tunnel? 

Bridge & Tunnel ist unser Social-Design-Label, das wir Anfang 2015 gegründet haben. Unsere Produkte entstehen alle aus Post-Consumer-Waste, die lokal und fair in unserer Werkstatt in Hamburg-Wilhelmsburg gefertigt werden. In unserer ersten Kollektion DENIM LOVE konzentrieren wir uns auf hochwertige Accessoires (Hand- und Reisetaschen sowie Ministorage Solutions) und Interior-Design-Produkte wie etwa einen Teppich und einen Sitzpouf für Kinder, der auch als Yogakissen für Erwachsene genutzt werden kann. Ab März werden zudem erste  Fashionteile (Sweater, Kleider) dazukommen, auf die wir uns schon wahnsinnig freuen.

2. Wie ist das Projekt entstanden?

Ich (Constanze) bin Kulturwissenschaftlerin, Lotte ist Textildesignerin. Ich habe nach meinem Studium lange in der Hamburger Stadtplanung. Gleichzeitig war aber auch schnell klar, dass ich als Kulturwissenschaftlerin unmöglich allein eine Werkstatt für Mode und Textil leiten kann. Wir haben also jemanden gesucht, der sich um den operativen Betrieb kümmert. Lotte war mit an Bord und seit 2013 leiten wir nun gemeinsam das Stoffdeck – unserer Produktionsstätte. Als wir irgendwann mitbekamen, dass sich ein deutsch-türkischer Näh-Club mit ihren Haushaltsnähmaschinen in einer Wilhelmsburger Moschee zum Nähen trifft, haben wir sie eingeladen, ihren Näh-Treff einfach bei uns im Stoffdeck zu machen. Wir mussten diese beiden Welten vernähen.

3. Wieso lasst ihr eure Kollektionsteile in Deutschland produzieren? 

Für uns war von Anfang an klar: Gute Qualität braucht gute Arbeitsbedingungen. Wir zahlen unserem Team tarifliche Löhne, da wir finden, dass textile Arbeit einfach mehr wertgeschätzt werden sollte. Da wir ein noch sehr junges Unternehmen mit kleinen Stückzahlen sind, bietet sich eine Produktion vor Ort mehr als an. Durch unsere eigene Produktion schaffen wir nicht nur kurze Wege, sondern auch Transparenz und eine face-to-face Kommunikation mit unserem Team. Auch Fehl- oder Überproduktionen können wir so perfekt vermeiden.

4. Welche Rolle spielen die Aspekte Soziales und Nachhaltigkeit in eurer Arbeit?

In unserem Kernproduktionsteam arbeiten aktuell vier (zuvor langzeitarbeitlose) Näherinnen und Näher, die gebürtig aus Indien, der Türkei und Afghanistan kommen. Angeleitet werden sie von zwei weiteren tollen Frauen, die ausgebildete Schneiderinnen oder Bekleidungstechnikerinnen sind. Aktuell werden sie von zwei Praktikanten mit Fluchtgeschichte unterstützt, die aus Afghanistan und Syrien kommen. Die Wertschätzung, die sie durch ihre Arbeit bekommen, erfahren viele von ihnen das erste Mal in ihrem Leben. 

Auf der ökologischen Ebene treibt uns vor allem die Wegwerfmentalität und Fast-Fashion-Gewohnheit vieler Leute um. Indem wir vermeintliche zerschlissene Jeans wiederverwenden, möchten wir zeigen, dass kaputt nicht gleich kaputt bedeutet, sondern dass man die Billigproduktion in Fernost – die ja auch von „echten“ Menschen gemacht wird – auch wertschätzen sollte.

5. Was ist das Besondere an Denim-Stoffen?

Denim ist so ein super Material! Nicht nur, weil die Ressourcen schier endlos erscheinen. Wir sind immer wieder aufs Neue von der Vielfalt der zahlreichen Blautöne begeistert, die sich immer so toll und gleichzeitig immer anders miteinander kombinieren lassen. Das Material ist zudem so robust und langlebig und dazu noch gut zu pflegen. Einfach eine unschlagbare Kombi.

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Mit festen Jeansstoffen arbeiten, besonders dicke Stellen gut meistern, Jeansknöpfe anbringen – das alles und noch viel mehr lernst du in unserem wunderbaren Video-Kurs Jeansjacke nähen – Robuste Stoffe gekonnt verarbeiten mit Makerist-Trainerin Mia Führer. Und am Ende hast du auch noch einen echten Mode-Klassiker selbst geschneidert – die Jeansjacke. 

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